T4M: Optischer Sensor misst Blasenfüllstand
Den Füllstand der Blase zu erkennen, wäre für Querschnittsgelähmte ein großer Fortschritt. Genau das will das Team von inContAlert per Sensor umsetzen.
3 Fragen an: Jannik Lockl und Tristan Zürl von inContAlert
Welchen medizinischen Bedarf erfüllen Sie mit ihrem Produkt?
Querschnittsgelähmte Menschen mit einer Rückenmarksverletzung sind nicht in der Lage, ihre Blase zu kontrollieren. Man spricht von einer neurogenen Blasenfunktionsstörung, deren Folgen meist mit intermittierendem Katheterismus bahandelt wird. Dies bedeutet, dass die Blase mit Hilfe eines Katheters in regelmäßigen Abständen geleert werden muss. Erfolgt dies nicht, kommt es oft zu einem vesikorenalen Reflux, also einem Ruckfluss des Urins von der Blase in die Niere, mit schweren Folgen füe den Patienten. Dies kann zu Narbenbildung in der Niere führen und um dies zu verhindern, vermisst unsere Technologie mittels optischer Infarotmessung den Füllstand der Blase.
Welchen Technologieansatz verfolgen Sie?
Aus unserer Ursprungsidee haben wir ein Wearable konzipiert, mit dem man nicht-invasiv die Blase vermessen kann. Die Datendigitalisierung erfolgt mittels App, sodass querschnittsgelähmte Patienten ihr Kathetermanagement optimieren können.
Welche kurz- und langfristigen Ziele verfolgen Sie?
Zunächst werden wir uns auf die Technik fokussieren, Regularien im Hinterkopf behalten und uns am Ende um klinische Daten kümmern. Derzeit gehen wir davon aus, dass das Wearable in ein bis zwei Jahren soweit sein könnte, um in klinischen Studien getestet zu werden. In weitere zwei bis vier Jahren können wir dann hoffentlich ein medizinisches Produkt der Klasse IIa/b anbieten.
Gegründet: 2019
Standort: Bayreuth, Deutschland
Team: 2
Aktiv in: mHealth, eHealth, Wearable, Digital Technologies, Chronic Disease Management
Innovation: Non-invasives Sensorsystem für die Messung des Blasenfüllstands
Das Team von inContAlert ist eines von 50 Start-ups, die an der T4M Start-up World auf der Medizintechnikmesse "T4M – Technology for Medical Devices 2020" in Stuttgart (5. – 7. Mai) teilnehmen. Nähere Informationen gibt es hier.